Junge Wissenschaft 2021
26. Jänner 2021, 18:00 | online
Bereits zum fünften Mal präsentierten Studierende des Bachelor Studiengangs Soziale Arbeit ihre aktuellen Forschungsergebnisse im Rahmen einer Open Lecture des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung.
Hier finden Sie die Dokumentation der Veranstaltung.
Auswirkungen persönlicher Krisen von Sozialarbeiter*innen auf ihren Arbeitskontext
Timna Langer
Persönliche Krisen können jeden Menschen betreffen und alle Lebensbereiche berühren. Die Hauptforschungsfrage lautet daher: Welche Auswirkungen nehmen Sozialarbeiter*innen während einer persönlichen Krise auf ihren Arbeitskontext wahr? Ziel der Arbeit ist es, diese festzustellen, die Frage zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit aufzugreifen und begleitende Unterstützungsmaßnahmen aufzuzeigen. Die Daten wurden mittels narrativer Interviews nach Schütze (1983) gesammelt und mithilfe des Offenen Kodierens (Strauss/Corbin 1999) ausgewertet. Es zeigt sich, dass persönliche Krisen die Arbeitsfähigkeit erheblich einschränken, was jedoch nicht direkt auf die Qualität der sozialarbeiterischen Betreuung schließen lässt. Die Ergebnisse betonen außerdem die Notwendigkeit der Reflexion über diese Beeinträchtigung und der Unterstützung durch Kolleg*innen und Vorgesetzte.
Hand in Hand? Wie kann sich das ausgehen? – Zusammenarbeit zwischen Sozialer Arbeit und Polizei
Denise Kaderabek
Diese qualitative Forschungsarbeit fragt nach der Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen Polizei und Sozialer Arbeit in der niederschwelligen Wohnungslosenhilfe. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Sozialarbeiter*innen als auch Polizist*innen in ihrem Berufsalltag zwangsweise mit dieser Thematik früher oder später konfrontiert werden. Aufgrund dessen scheint eine Auseinandersetzung unabdingbar. In dieser Arbeit wird dargestellt, wo Zusammenarbeit bereits als gelingend angesehen wird, in welcher Hinsicht Potential zur Verbesserung eben dieser besteht und wo etwaige Grenzen einer Kooperation thematisiert werden. Des Weiteren fragt sie nach Wünschen für bestehende und zukünftige Kooperationen. Um einen holistischen Blick zu erlangen, wurden die Perspektiven beider Berufsgruppen erfasst und miteinander abgeglichen.
Integration in das Netzwerk Nachbarschaft in der niederösterreichischen Dorfgemeinde
Marianne Ullram
Die Fallstudie greift die Frage nach der Integration in einer niederösterreichischen Dorfgemeinschaft auf. Dabei wird im Speziellen auf die Herausforderungen, denen die Bewohner*innen der Dorfgemeinschaft gegenüberstehen, eingegangen. Für die Studie wurden ein Leitfadeninterview und eine Gruppendiskussion mit Personen mit Bezug zu einer bestimmten niederösterreichischen Dorfgemeinschaft durchgeführt sowie Einsicht in Artikel der örtlichen Zeitung der Gemeinde genommen. Die erhobenen Daten wurden mittels Systemanalyse nach Froschauer und Lueger ausgewertet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Bewohner*innen für den wechselseitigen Prozess der Integration Handlungsstrategien entworfen haben, die einen Zugang zum Netzwerk Nachbarschaft ermöglichen können.