Heilpädagogik: diagnostiziert - bewertet - abgestempelt

Am 15. Oktober 2024 widmete sich Vanessa Blaha im Rahmen einer Open Lecture des Ilse Arlt Instituts der Kinder- und Jugendhilfe in Salzburg und ihrem Verhältnis zur Heilpädagogik von den Anfängen der Zweiten Republik bis 1970. Im Zentrum ihres Vortrags standen Fallanalysen auf der Grundlage von Mündelakten. Diese Quellen, die eine personenbezogene Sammlung diverser Behördenunterlagen darstellen, bieten Einblicke in einen historischen Behördenalltag, in dem erbbiologische und konstitutionslogische Zuschreibungen gegenüber weiblichen Fürsorgemündeln sowie ein moralisierender Umgang mit Weiblichkeit und Sexualität an der Tagesordnung standen.

Anne Unterwurzacher und Nadjeschda Stoffers präsentierten in Korrespondenz dazu ihr Lehrforschungs-Projekt, in dessen Rahmen Studierende der FH St. Pölten im Studienjahr 2023/24 zur Geschichte der Kinder- und Jugendhilfe in Niederösterreich qualitativ geforscht und sich dafür ebenfalls mit dieser Quellengattung auseinandergesetzt hatten. 

Die Veranstaltung fand eingebunden in das first-Forschungsnetzwerk basierend auf dem BA-Seminar "Von Pionierinnen der St. Pöltner Kinder- und Jugendfürsorge und ledigen Müttern als ihren Fällen: Ein Beitrag zur lokalen Geschlechtergeschichte" statt.
Die Lecture wurde von den Lehrveranstaltungsleiterinnen Anne Unterwurzacher und Nadjeschda Stoffers als Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung organisiert und von Johannes Pflegerl moderiert.

Präsentationen

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