Die Konstruktion der Rolle von PeerArbeit im Verein LOK - Leben ohne Krankenhaus. Eine rekonstruktive Forschung unter Einbeziehung von Peer-Berater*innen, Betreuer*innen und Nutzer*innen.
Seit dem Jahr 2013 bietet der Verein EX-IN1 in Österreich ein standardisiertes Curriculum an, das die Absolvent*innen der Ausbildung qualifiziert, als professionelle PeerBerater*innen zu arbeiten. Für unsere Praxisforschung wurde mit einer psychosozialen Einrichtung in Wien, dem Verein LOK Leben ohne Krankenhaus, kooperiert, in dem professionelle Peer-Mitarbeiter*innen bereits seit 2015 tätig sind. Ziel der Untersuchung war eine Analyse des Status quo im Verein LOK im Hinblick auf die Rollenkonstruktion der Peer-Arbeit. Als zentrales Merkmal der Peer-Arbeit im Verein LOK wurde Recovery-Orientierung festgestellt. Betroffenheit und Erfahrungswissen sind wesentliche Werkzeuge in der Praxis der Peer-Berater*innen und sie haben positive Wirkungen im Klient*innenkontakt. Für die Festigung der damit einhergehenden Sonderstellung von Peer-Mitarbeiter*innen ist vor allem der regelmäßige Austausch innerhalb des Peer-Teams grundlegend. Peer-Berater*innen sehen es im Verein und darüber hinaus in der sozialpsychiatrischen Versorgungslandschaft sowohl als ihren Auftrag, eine Vermittler*innenfunktion einzunehmen als auch festgefahrene Strukturen im Sinne der Nutzer*innen zu verändern.