Monika-Vyslouzil-Preis 2024
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Zum zweiten Mal wurde der Monika-Vyslouzil-Preis für Nutzer*innenbeteiligung in der Sozialen Arbeit vergeben. Erhalten haben ihn das „Diversity Café St. Pölten“ und der Kinder- und Jugendbeteiligungsprozess „Moverz“ in Oberösterreich. Vergeben wird der Preis vom Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten und dem Verein zur Förderung wissenschaftlicher Publikationen zur Sozialen Arbeit, der die Zeitschrift „soziales_kapital“ herausgibt.
Der Monika-Vyslouzil-Preis wird im Zweijahresrhythmus an Personen, Projekte oder Organisationen verliehen, die sich im besonderen Maße für Partizipation und Selbstvertretung von Nutzer*innen sozialer Arbeit engagieren.
Der oberösterreichische Kinder- und Jugendbeteiligungsprozess Moverz und das Diversity Café St. Pölten sind die diesjährigen Preisträger*innen.
„Wir freuen uns, dass wir auch heuer wieder den Preis an hervorragende Projekte der sozialen Arbeit vergeben konnten. Aufgrund der hohen Qualität der Einreichungen hat sich die Jury dieses Jahr entscheiden, den Preis aufzuteilen und zwei Projekte auszuzeichnen“, sagt Johannes Pflegerl, der Leiter des Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung der FH St. Pölten.
Moverz
Moverz ist der Beteiligungsprozess der Kinder- und Jugendhilfe Oberösterreichs. Kinder und Jugendliche gestalten dabei gemeinsam mit Sozialpädagog*innen, Sozialarbeiter*innen und Erwachsenen die Lebenswelt der sozialpädagogischen Wohngruppen. Der Beteiligungsprozess wurde 2015 als Pilotprojekt und gemeinsame Initiative der Kinder- und Jugendhilfe Oberösterreich und dem Verein Sozialpädagogik Oberösterreich gestartet. Seit Mitte 2023 sind alle mehr als 70 sozialpädagogischen Wohngruppen bzw. Wohnverbünde Oberösterreichs Teil von Moverz.
Im Laufe des Projekts wurden Veranstaltungsformate geschaffen, zwei Lehrgänge (Peer Education und Prozessbegleitungsausbildung) etabliert und Forschungsprojekte umgesetzt. Begleitend entstanden eine Website, mehrere Filme, zahlreiche Vorträge und Workshops für Tagungen oder Fortbildungen.
Diversity Café St. Pölten
Das Diversity Café verbindet seit 2016 Menschen und Organisationen, die sich für eine demokratische, menschenwürdige und inklusive Stadtgesellschaft einsetzen. Es repräsentiert ein möglichst breites Spektrum der engagierten, demokratischen Stadtgesellschaft. Mittlerweile sind aus diesem Projekt einige Nebenprojekte, wie der Frauen-Treff, Frauen aktiv, Schwimmkurse und Deutschkurse entstanden.
Das Diversity Café findet mitten im Herzen der Stadt statt und bietet einmal wöchentlich einen offenen Begegnungsraum für den zwischenmenschlichen Austausch. Es lebt von der Eigeninitiative engagierter Bürger*innen. Interessierte Privatpersonen und Menschen, die unterschiedlichen Gruppen, zugehören, treffen sich hier, um Informationen über Organisationen, Angebote über alle Lebensbereiche und unterschiedlichste Freizeitaktivitäten in der Stadt auszutauschen.
Überreicht wurde der Preis im Zuge des heuer an der FH St. Pölten stattgefundenen ogsaFORUMS, der Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Soziale Arbeit (ogsa), von Monika Vyslouzil selbst.
Über den Monika-Vyslouzil-Preis
Monika Vyslouzil leitete von 2010 bis 2015 das Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung und von 2014 bis 2020 das Kollegium der FH St. Pölten. Anlässlich ihrer Pensionierung im Jahr 2020 stifteten das Ilse Arlt Institut, das Wissenschaftsjournal soziales_kapital und die österreichische Fachbereichskonferenz den Monika-Vyslouzil-Preis für Nutzer*innenbeteiligung in der Sozialen Arbeit.
Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre verliehen und würdigt Personen, Projekte oder Organisationen, die sich für Partizipation und Selbstvertretung von Nutzer*innen Sozialer Arbeit engagieren.